Hilfe für betroffene Eltern

Warum manche Babys so viel schreien
Wenn Babys viel schreien oder Schwierigkeiten mit dem Schlafen oder dem Essen haben, können die Ursachen dafür gesundheitlicher Natur sein. Häufig sind aber auch innerpsychische Gründe für diese Symptome verantwortlich. Auslöser für starkes Weinen können Verunsicherungen, unangenehme Erfahrungen, Probleme der Selbstregulation, aber auch Unruhe im Familiensystem sein. Deswegen ist es wichtig, die Lebensgeschichte des Kindes und seiner Eltern vor, während und nach der Geburt zu betrachten. In der Regel lässt sich daraus eine Erklärung ableiten, warum das Baby dieses Schreien als Strategie entwickelt hat. Diese Erklärung ist eine Hilfe für Eltern, ihr Kind besser zu verstehen und sein Schreien nicht mehr als unerklärlich oder ablehnend ihnen gegenüber zu betrachten. Das Verständnis setzt neue Energien frei, da das Weinen des Kindes verständlich wird und ein klares Ziel entstanden ist. Nun werden gemeinsam mit den Eltern Methoden entwickelt, wie sie die speziellen Bedürfnisse ihres Babys erkennen und sein Schreien als Signal verstehen können.

Hilfe für Eltern, durch mehr Verständnis für die eigene Situation
Neben dem Augenmerk auf das Baby und seine Bedürfnisse ist es wichtig, die Situation der Eltern zu verstehen um ihre Kräfte zu stärken, da sie der wichtigste Halt und die Quelle der Beruhigung des Babys sind. Eltern von Schreibabys sind einem enormen Stress ausgesetzt. Durch das Weinen entstehen bei den Eltern häufig Gefühle wie Enttäuschung, Verunsicherung, Scham, Hilflosigkeit, Überforderung und Aggressionen. Dazu kommen körperliche Entkräftung durch Schlafmangel, und ein durch das Schreien ausgelöstes hohes körperliches Stressniveau. Dadurch ist es meist auch den Eltern ab einem bestimmten Punkt kaum noch möglich, selbst zu entspannen. Da ein Baby das spürt, trägt der Zustand der Eltern seinerseits zum Schreien des Babys bei. 

Gewaltphantasien
Der Stress, der durch ein über längere Zeit schreiendes Baby ausgelöst wird, kann starke Aggressionen hervorrufen. Kommt dann noch eigener Schlafmangel und Schwierigkeiten der Entspannung dazu, werden die Aggressionen verstärkt. Finden die Eltern in dieser Situation keine Unterstützung, entwickelt sich leicht das Gefühl, dem Schreien ihres Babys hilflos ausgeliefert zu sein.