Tiefenpsychologische Psychotherapie
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie geht davon aus, dass unser Denken, Handeln und Fühlen bis hin zu körperlicher Gesundheit nicht nur unserem Willen, sondern auch unbewussten Einflüssen unterliegen.
Wie kommt es zu psychischer Krankheit?
Beispielsweise steht der Wunsch des Kindes, in seiner Entwicklung mit jedem Jahr unabhängiger und selbstständiger zu werden, manchmal mit dem gleichzeitigen Wunsch nach Bindung und Versorgung im Widerspruch. Wenn ein solcher normaler Konflikt besonders heftig ist und nicht gelöst werden kann, z.B. weil er gleichzeitig mit einer schmerzhaften Trennung von einer wichtigen Bezugsperson auftritt, wird er – gewissermaßen zum Schutz des Betroffenen – verdrängt, d.h. ins Unbewusste verschoben. Von dort beeinflusst er aber weiterhin unser Handeln und vor allem unsere Gefühle und damit vor allem die Art und Weise, wie wir uns in Beziehungen zu unseren Mitmenschen verhalten. In einer späteren Lebensphase, z.B. in Zusammenhang mit der Trennung von einem Partner, können diese von dem unbewussten Konflikt bestimmten Gefühle und Verhalten dann stark belastend und sogar körperliche Erkrankungen mit verursachen. Dann sprechen wir von seelischen und körperlichen Symptomen, und wenn diese sich verfestigen, von psychischer bzw. psychosomatischer Krankheit.
Wie verläuft eine Behandlung?
In einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie hilft der Psychotherapeut dabei, die unbewussten Hintergründe und Auslöser der Beschwerden herauszufinden. Durch diese Erkenntnisse ist es möglich, die eigene Geschichte und das eigene Verhalten aus einer anderen Perspektive zu betrachten und damit auch zu verändern. Das hierzu notwendige hohe Maß von Offenheit und Vertrauen seitens des Patienten wird durch die unterstützende, gelegentlich aber auch konfrontierende Gesprächsführung des Psychotherapeuten ermöglicht. Diese gemeinsame Arbeit in einer therapeutischen Beziehung benötigt Zeit und kann immer wieder auch schwierig und anstrengend sein.
Bei Kindern verläuft eine Behandlung nicht auf der sprachlichen Ebene, sondern spielerisch. Der Therapeut ist in gewisser Weise der „Übersetzer“ des spielerisch ausgedrückten in Worte, damit es für Eltern und Angehörige verstehbar wird. Beispiele dafür sind die abgebildeten Fotos